Geschichte des Wasserschlosses Kottingbrunn

13. Jhd. Aus dieser Zeit stammen die ältesten nachweisbaren Mauerreste. Der Ort hieß zu dieser Zeit "Prunn". Leider erschwert die Vielzahl gleichnamiger Orte die Zuweisung urkundlicher Nennungen für diesen Zeitraum.
Ob es einen Vorgängerbau in Holzbauweise gab, ist möglich, lässt sich jedoch nicht beweisen.
1327 Die Stuchse von Prunn, Ulrich und Gaitmar, erwerben das Gebäude. Ulrich ehelicht die reiche Wentel Häusler und mit deren Geld beginnt der Um- und Ausbau der Burg. Ebenso wird die Kapelle erweitert.
Die Stuchsen verkaufen die Burg 1375 an die Pottendorfer.
1469 Ruprecht Kreutzer, Pfleger auf Rauhenstein, erwirbt die Burg.
1477
bis
1485
Durch den Krieg des Ungarnkönigs Matthias Corvinus gegen Kaiser Friedrich III wird das ganze Wr. Becken und die Burg sehr stark in Mitleidenschaft gezogen.
1503 Kreutzer, der vermutlich nicht in der Lage war, die Schäden zu beheben, übergibt den Besitz an seinen Schwiegersohn Gandolf von Kienburg und dessen Ehefrau Cordula Kreutzer, deren Nachkommen bis Anfang des 17. Jahrhunderts Eigentümer bleiben.
1508 Fertigstellung des Wiederaufbaus.
1529 Einfall der Türken. Die Wasserburg bleibt vermutlich unbeschädigt.
1576 Erste schriftliche Erwähnung des Namens "Kottingbrunn" in einem Herrschaftsakt des k.u.k. Reichs-Finanzministeriums.
1661 Graf Johann von Lamberg und seine Frau Maria Constantia von Questenberg erwerben die Burg.
1683 Aufgrund von Freskenfunden aus dem 16. und 17. Jhd. überstand die Wasserburg den 2.Türkensturm vermutlich besser als bisher angenommen.
Unter Graf Franz Sigmund von Lamberg wird die Wasserburg in einen repräsentativen Herrensitz in Form eines Jagdschlosses mit Parkanlage nach französischem Vorbild umgebaut.
ab 1740 Das Schloss wechselt mehrmals den Besitzer. Darunter auch Peter Ritter von Bohr, Mitbegründer der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft und Erfinder der Guillochiermaschine.
1894 Der Jockey-Club kauft das Schloss. Da der Bedarf nach einer zweiten Pferderennbahn neben der Freudenau besteht, scheint das Schloss samt seiner Parkanlage ideal.
Baubeginn der Rennbahn ist 1894. 1915 brennt die Kaisertribüne vollständig ab und wird wegen des 1.Weltkrieges nicht wieder aufgebaut.
1932 Der Jockey-Club verkauft das Schloss an Oswald Weiss.
1938 Einmarsch der deutschen Truppen. Soldaten der deutschen Luftwaffe beziehen im Schloss Quartier. Nach dem Zusammenbruch der 3. Reichs besetzen sowjetische Truppen das Schloss.
1957 Rückgabe an die Erben von Oswald Weiss, danach mehrere private Besitzer.
1991 Ankauf des Schlosses durch die Gemeinde Kottingbrunn.
heute Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten befinden sich im Erdgeschoß ein Restaurant und die Gemeindebibliothek, im 1.Stock das Museum und im 2.Stock das Gemeindeamt.
Quellen: NÖ Landesmuseum, "Heimatbuch der Marktgemeinde Kottingbrunn" von Ing. Rudolf Mehlstaub
Nord-Ost-Ansicht
Süd-West-Ansicht
Wirtschaftshof
Innenhof
Schlosspark